Mayerling * Requiem einer Liebe ist eine CrossOverOpera in 5 Szenen

um Liebeslust & Liebesleid * Liebesrausch & Liebestod

Idee & Libretto von Siegfried Carl * in Musik gesetzt von Ricardo Urbetsch

Zwischenspiele vor den Szenen:
Verhör des Leibfiakers Josef Bratfisch – am 14. Februar 1889

Unmittelbar nach dem tragischen Tod des Kronprinzen und seiner Geliebten wird die Entourage der Ereignisse vom Habsburger Polizeiapparat intensiven Verhören unterzogen. Bratfisch, Leibfiaker und Vertrauter des Kronprinzen führt mit knappen, ironisch gebrochenen Verhörmonologen in die jeweils folgende Szene ein.

1. Szene: Liebessehnsucht – am 28. Jänner 1889

Die jugendliche Geliebte des Kronprinzen Rudolf, Mary Vetsara, erscheint mit großen Erwartungen in ein romantisches Wochenende auf dem Jagdschloss Mayerling. Als der Kronprinz endlich erscheint, fühlt und riecht Mary seine letzte Liebesnacht mit einer fremden Frau. Über eine Eifersuchtsszene, in der die Unmöglichkeit dieser Liebe und zugleich die Zerrissenheit des Kronprinzen aufscheint, finden die Beiden zu inniger Zweisamkeit..

2. Szene: Geständnisse und Liebeslust – am 27. Jänner 1889

Ein gut ausgestattetes Wiener „Boudoir“, ein kleiner Tempel aller verbotenen erotischen Lüste, Wünsche und Träume. Mitten drin sitzt in einem aufreizenden Negligee, mit hochhackigen Pumps, schwarzen Seidenstrümpfen und rotem Strumpfband Mitzi Kaspar, eine Edelprostituierte, die durch ein langjähriges Verhältnis mit Kronprinz Rudolf und zugleich eine Spitzeltätigkeit für den Habsburger Geheimdienst eine Schlüsselrolle in der „Affäre Mayerling“ zukommt. Sie weiß den schwermütigen, lebensüberdrüssigen Kronprinzen aufzuheitern, auf lustvolle Gedanken zu bringen und schlussendlich zu einem sexuellen Abenteuer zu verführen.

3. Szene: Lebensflucht in Trance und Traum – am 29. Jänner 1889

Kronprinz Rudolf beim Konsum von Rauschgift (Opiumpfeife). Er liegt auf dem großen Bett auf Schloss Mayerling im halben Wach- halben Traumzustand. Sein Leben passiert Revue, von der Kindheit bei der Kaiser-Mutter (Oma) über die Jugend und militärischen Drill bis zu seiner Ehe und den diversen Weibergeschichten – immer wieder unterbrochen von Kindheitserinnerungen. OPIUMTANZ: die zwei Tänzerinnen und ein Tänzer deuten mit sparsamen Bewegungen und kleinster Requisite die auf Rudolf zuströmenden, vor seinem geistigen Auge erscheinenden Bilder an: Von der schwierigen Kindheit über militärischen Drill bis hin zu ausschweifender Lust und morbider Todessehnsucht...

4. Szene: Eifersucht & Erotik – im Jänner 1889 oder sonst wann

Die von Bratfisch imaginierte fiktive Begegnung zwischen den beiden weiblichen Protagonisten, der jugendlichen, romantisch-verliebten Mary und der erfahrenen, abgebrühten Mitzi. Wieder in Mitzis Wiener „Boudoir“. Mitzi wiederum in einem aufreizenden. Mary ist mit eleganter Abendgarderobe gekleidet, die sie auch in der ersten Szene trug. Doch die beiden kommen erst nach und nach ins Licht, denn zuvor hört man von draußen Bratfischs sonore Stimme mit dem bekannten französischen Liebeslied über den Kummer der Liebe. Es entspannt sich im Folgenden ein heftiger Disput um das Wesen der Liebe.

5. Szene: Komm, oh komm, du süßer Tod... – Der 30. Jänner 1889

Mary und Rudolf im überdimensionierten Bett im Schlafgemach auf Schloss Mayerling. Man sieht, dass sie eine intensive Liebesnacht erlebt haben. Sie sind in einer überaus melancholischen Stimmung... Die Dämmerung des 30. Jänner 1889 hat begonnen; es ist der Morgen der Entscheidung, des doppelten Freitodes. Rudolf und Mary sind angekleidet, als ob sie sich zum Frühstück fertig gemacht hätten. Die melancholische Stimmung der Nacht löst sich langsam in eine sehr entschlossene auf. Und nach dem sehr gefassten Entschluss, „Hand an sich zu legen“ folgt der knappe aber schmerzliche Abschied. Rudolf erschießt die Geliebte und sinkt nach dem Freitod über der Geliebten zusammen. SEELENTANZ: langsam lösen sich eine Tänzerin und ein Tänzer von zusammengesunkenen Körpern der Liebenden, finden sich im Tanz und tanzen – innigst vereint – ins Jenseits...